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Unser Kino

Als das „Olympia-Kino“ 1952 gebaut wurde, gab es Kinos in vielen Dörfern entlang der Bergstraße – heute ist es eins der letzten.

Seit der ersten Inbetriebnahme durch Hans Schulenburg wurde das Innenleben des Kinos kaum verändert, die Wand- und Deckenbespannungen, das Kassenhäuschen im Foyer befinden sich noch weitgehend im Originalzustand, doch die Kinostühle mit Plastikpolster wurden durch bequeme Sessel mit viel Beinfreiheit und einer Ablage ersetzt, und natürlich ist im Laufe der Zeit auch die Kinotechnik den modernen Ansprüchen angepasst worden.
Eine weitere Besonderheit dieses Lichtspieltheaters ist, dass hier seit den Anfängen ununterbrochen Filme vorgeführt worden sind, was viele Generationen in Leutershausen und Umgebung stark geprägt hat.
Mehr als 20 Jahre war des „Olympia“ in den Händen des Ehepaars Fritsche, die auch das Heidelberger „Gloria“ führten und es zu einem Kino mit anspruchsvollem Filmprogramm ausbauten.

Mit unserem Kino waren sie weniger ambitioniert, und Ende der 80er Jahre, als das Sterben der Kleinkinos begann, war auch das „Olympia“ in seiner Existenz ernsthaft gefährdet. Glücklicherweise griff die Gemeinde ein und übernahm die Mietkosten; mit Alfred Speiser, Kinomacher aus Weinheim, wurde 1992 ein neuer Betreiber gefunden.

So lief es eine Weile gut, bis Ende der 90er Jahre – zur Zeit der neu entstehenden Multiplexe – der Besucherrückgang so gravierend war, dass wieder eine Schließung kurz bevorstand. In dieser Situation entstand der Förderkreis Olympia-Kino, der sich im Jahre 2000 zum e.V. wandelte.

Förderkreis und Betreiber arbeiteten ein neues Konzept aus: Die Filmauswahl orientierte sich weitgehend an dem Angebot der Programmkinos; es gab einen monatlichen Programmflyer, der an vielen Orten im Umkreis zu finden war. Ein zweites Standbein wurde die Nutzung des Kinos als Kleinkunstbühne: In zweimonatigem Rhythmus kam Hochwertiges aus dem Bereich Chanson, Kabarett, Mundart-Dichtung, Jazz- und anderer Musik zur Aufführung. Dieses Konzept wird seit 1997 mit viel Erfolg umgesetzt.
Nach acht Jahren des Erfolgs kam es jedoch zu einem Betreiberwechsel. Das Programm wurde anders ausgerichtet, ein starker Besucherrückgang folgte und der Imageverlust war enorm.

Um dem Kino wieder eine Zukunft zu geben, entschied sich der Förderkreis im Jahre 2007, das Kino zu übernehmen und in Eigenregie weiterzuführen. Eine hochmotivierte Mannschaft wurde gefunden, die den organisatorischen und technischen Ablauf garantiert. Auch optisch zeigte sich der Neuanfang: Ein neues Logo, ein neuer Flyer, eine Homepage entstanden, bauliche Veränderungen wurden vorgenommen. Außerdem engagieren sich heute ca. 50 freiwillige Helferinnen und Helfer an der Kinokasse, bei der Verteilung der Programm-Flyer und bei vielen anderen Diensten.
Diese Zusammenarbeit hat zu einem großartigen Aufschwung des Kinos geführt. Sowohl die Zahl der unterstützenden Mitglieder als auch die der Zuschauer ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und der Ruf des Olympia-Kinos reicht weit über Hirschberg hinaus.
Die Verantwortlichen des Olympia-Kinos sind davon überzeugt, dass das Kino sich auch in Zukunft gegen die Konkurrenz der anderen Kinos in unserer Region behaupten kann: durch seine interessante Filmauswahl, durch die vielen „Beiprogramme“, wie „Film & Gespräch“, „Film & Musik“ oder „Film & Genuss“, und nicht zuletzt durch das anspruchsvolle Kleinkunstprogramm.

Bild 1: Das Kino im "Urzustand"  | Bild 2: Kinofront in den 70er Jahren | Bild 3: Filmvorführung in der 70ern - zwei Projektoren mit Überblendtechnik | Bild 4: Hans Fritsche im Kassenhäuschen | Bild 5: Eingangsbereich und die Schaukästen in den 80ern | Bild 6: Mehr als 30 Jahre lang war Marianne Fritsche die "gute Seele" des Olympia-Kinos. Neben ihr steht Alfred Speiser, ihr damaliger Chef. | Bild 7: Tellermaschine zum Koppeln und Abspielen der großen Filmrollen (90er Jahre) | Bild 8: Kinofront heute | Bild 9: Seit 2012 gibt es einen digitalen Projektor | Bild 10: Olympia by night